Musikveteranen auf Reisen

Wie heisst es doch so schön "Wenn Engel reisen lacht der Himmel". So war es auch, als sich die Musikveteranen der Harmonie Birmensdorf und Urdorf mit Partnern und Gästen letzthin zum alljährlichen Ausflug zusammen kamen. Der Reiseleiter Hermi Huber konnte 39 Reisende begrüssen. Unser Chauffeur Fritz vom Car-Unternehmen "Elch-Tour" (Brumann) startete um 7.30 Uhr seinen Elch und los gings auf der A3 Richtung Uetlibergtunnel, Walensee nach Flums. Der Kaffeehalt im Rest. Churfirsten Walenstadt durfte nicht fehlen.

Unser Hauptziel war die Instrumentenfabrik "Willson" in Flums. 1950 gründete Willi Kurath die Firma unter dem Namen Kurath in einer Garage. Seine ersten Instrumente waren Bässe. Heute wird das Geschäft von den beiden Söhnen geleitet. Mit 12 Mitarbeitern stellen sie, in Handarbeit, bis 400 Instrumente im Jahr her. Auch die verschiedenen Maschinen und Geräte zur Herstellung sind Eigenfabrikat. Der Erfolg war so gross, dass sie nach der USA, Japan und Europa exportieren konnten. Deshalb wurde der Name auf "WILLSON" (Willi und Sohn) geändert. Der Becher des Instrumentes wird aus einer Messingscheibe, mit der richtigen Temperatur, auf eine Form gedrückt. Die Züge und Bögen werden aus Messingrohrstücke, je nach Durchmesser, von Hand oder hydraulisch gebogen. Da sie noch verformt und unschön sind, werden sie nachher, gefüllt mit einer Oel-Wasserflüssigkeit mit 350 bar hydraulisch geformt. Ventile und Stöpsel müssen auch gelötet werden. Dies geschieht bei 500 Grad mit Silberlot. Vor dem endgültigen Zusammenbau werden alle Teile von Hand geschliffen und poliert. Am Ende kommen die Instrumente in eine grosse Trommel, Marke Eigenfabrikat, mit vielen speziellen Sandkörnern darin. Sie dreht sich 3 1⁄2 Stunden lang in verschiedenen Richtungen. In der Trommel haben bis zu drei Bässe Platz. Das System ist eine milde Art von Sandstrahlen ohne Luftdruck. Firma Willson stellt alle Blechinstrumente her. Die Bässe gibt es mit Stöpsel und Ventilsystem. 2/3 der Instrumenten werden versilbert und 1/3 bleibt original Messing und so werden sie in alle Welt verkauft. Die Herstellungszeit für ein Euphonium von der Scheibe bis zum Endprodukt, beträgt ca. 50 Stunden. Viele bekannte internationale Spitzenbläser spielen auf Willsoninstrumenten.

Nach der Besichtigung fuhren wir übers Land nach Sargans ins Hotel Post. Ein währschaftes gutes Mittagessen wurde uns serviert. Alles war perfekt. Hier ist der Gast nicht nur König sondern Kaiser. Die Heimfahrt führte über Landstrassen durchs Toggenburg. Ricken, Hirzel und Säuliamt nach Birmensdorf. Eine schöne ereignisreiche Reise ist vorbei. Danke Vreni und Hermi Huber alles war ausgezeichnet organisiert. Wir hoffen, dass auch nächstes Jahr wieder eine Reise stattfinden wird.

Hans Boos Urdorf